... aber gewinnen können sie im Schützenkreis Konstanz nur, wenn der Gegner nicht gerade ein gut aufgelegter Christian Wild ist. So – oder so ähnlich – muß man wohl die Ergebnisse der Hallenkreismeisterschaften der Bogenschützen am Ende zusammenfassen. Das Überraschungs-Comeback von Kai Haberbosch nach langer Wettkampfpause war das Tagesthema schlechthin, so daß viele gute Resultate unter dem großen Trara fast zur Nebensache gerieten. Die Bestmarke setzte einmal mehr Christian Wild, der schon traditionell mit einer guten Frühform in die Saison startete.

Unangekündigter, aber gerne gesehener Besuch, so dachten wohl viele, als sie auf der diesjährigen Hallenmeisterschaft nach langer Zeit endlich einmal wieder Kai Haberbosch zu Gesicht bekamen, lag sein letzter Auftritt auf diesem Parkett doch weit über ein Jahr zurück. Seinen letzten Einzelauftritt für den SVL hatte er als A-Junior bei den Landesmeisterschaften 2007 in Blumberg, wo er in der letzten Passe den Titel verschenkte ... . Danach paßte nur noch die Regionalliga in die knapp gewordene Freizeit, so daß man ihn eigentlich schon unter der Rubrik „Ehemalige“ führen wollte. Allerdings sollte man bei derart raren Auftritten durchaus damit rechnen, daß sie nicht dem reinen „Hallo-Sagen“ dienen :-) Sein Start wurde daher mit Spannung erwartet, sobald dieser erst einmal offiziell war. Mit 510 Ringen (249, 261) bei einem Fehlschuß erzielte Kai auch ein sehr gutes Endergebnis, datiert doch der letzte Liga-Wettkampf vom Februar 2008. Am Ende reichte es für Platz drei in der Schützenklasse. Und möglicherweise für jede Menge Muskelkater.

Daß man unter Schmerzen gute Ergebnisse liefern kann, wissen im SVL bereits einige Starterinnen und Starter. Verletzungspech oder Kopfweh, Antreten bei grippalem Infekt im Anflug, die Liste der Malaisen ließe sich bedenkenlos fortsetzen. Heute erwischte es Christian Wild. Eine „etwas unglücklich“ zugezogene Verletzung am Daumen der Zughand behinderte ihn doch um einiges. Nichtsdestotrotz galt auch in seinem Fall: „Schmerzen ? Dann erwarten wir heute Großes von Dir !“ Mit 571 Ringen (284, 287) setzte er die Tagesbestmarke und bewies für den ersten Wettkampftag in der Regionalliga (8. November in Karlsruhe) eine sehr gute Form. Damit will er die teilweise neu formierte Mannschaft auf Erfolgskurs halten. Zweiter in der Schützenklasse wurde Michael Margraf (SG Singen 04), der 510 Ringe (250, 260) schaffte und dank seiner besseren Gesamtverfassung mit 22:9 Zehnern die Silbermedaille vor Kai Haberbosch gewann.

Jürgen Häge, zurückgemeldet in die Schützenklasse, kam als viertplazierter auf glatte 500 Ringe (247, 253) und hofft darauf, daß das aktuell anstehende Großprojekt am Arbeitsplatz in nicht zu ferner Zukunft beendet werden kann, damit dann endlich wieder ein normaler Trainingsablauf möglich ist. Bis dahin zeigte er sich für’s erste zufrieden mit dem Endergebnis: „Mehr ist unter diesen Bedingungen kaum machbar.“ Stefan Windmüller mußte wie schon bei der Vereinsmeisterschaft mit technischen Problemen kämpfen, die genau so unerwartet kamen wie just Anfang Oktober. Nach nur 176 Ringen im ersten Durchgang folgten danach 202, blieb ein Resultat von 378 Ringen und Platz acht. Die Enttäuschung war natürlich groß, allerdings scheint der Fehler lokalisiert, so daß dieser nun in den nächsten Trainingseinheiten ausgemerzt werden kann. Mit nagelneuem Material aber noch nicht abgestimmten Pfeilen war Sigmar Papendick in das Abenteuer KM mit dem Recurve gestartet. Nach seinem Ausflug in die Blank-Klasse erreichte der zweite (allerdings weit weniger spektakuläre) Rückkehrer mit 360 Ringen (179, 181) Platz zehn und freut sich nun schon auf weitere Trainingseinheiten, um Kraftaufbau zu betreiben und das Material entsprechend abzustimmen. Neuling Florian Vogler kam nicht ganz so gut zurecht und erreichte bei seiner ersten Kreismeisterschaft 246 Ringe (133, 113), was Platz elf bedeutete. Die Team-Wertung gewannen Christian Wild, Jürgen Häge und Stefan Windmüller mit 1448 Ringen vor der SG Singen 04 mit Michael Margraf, Roland Kunert und Andre Göhring (1333 Ringe).

In der Damenklasse kam Susanne Papendick zu einer der selten gewordenen „Trainingseinheiten“ – fehlte ihr doch in den letzten Wochen schlichtweg die Zeit, sich auf die neue Saison entsprechend vorzubereiten. So sollte dieser Wettkampf als Aufbautraining für die nachfolgenden Aufgaben dienen. Mit einem Endergebnis von 533 Ringen (262, 271) nach zwei M-freien Durchgängen war sie zwar nicht wirklich glücklich, aber die Formkurve dürfte in den nächsten Tagen und Wochen steil ansteigen: „Ich bin halt ein Wettkampftier“, so die Ansage an die Konkurrenz. „Einfach 'mal M-frei“, das war am Ende dann der Wunsch der direkten Konkurrentin Stefanie Polej, die sich einen völlig unerwarteten Lapsus leistete und in dieser Saison noch nicht fehlerfrei über die Runden kam. So blieben ihr am Ende 540 Ringe (271, 269), damit zwar der Gewinn der Kreismeisterschaften vor Susanne und eine neue persönliche Bestleistung, aber eben auch das Gefühl, da wäre noch einiges mehr drin gewesen. „Kann man ja noch besser machen“, so die beiden Top-Schützinnen vom SVL unisono. Gelegenheit dafür gibt es bei der Bezirksmeisterschaft im Dezember sowie bei den Auftritten in den Liga-Wettkämpfen, wo beide mit guten Ergebnissen auftrumpfen möchten.

Erneut den Sprung über die 500er Marke schaffte die Dauerdritte Doris Mühlfriedel, die mit 509 Ringen (254, 255) einen sehr gleichmäßigen Wettkampf beendete. Vierte wurde Kirsten Keller, die sich über vergebene Chancen im zweiten Durchgang ärgerte, als es nicht mehr rund lief. Am Ende blieben 318 Zähler (180, 138) und der Ehrgeiz, es bei nächsten Mal deutlich besser zu machen. Christine Straub wurde bei ihrem ersten KM-Auftritt fünfte. „Daß ich an das Ergebnis von Meßkirch nicht herankommen würde, war ja schon klar“, so ihr Resumee, „aber 309 Ringe, das ist schon aller Ehren wert.“ Die Mannschaftswertung ging an Steffi, Susanne und Doro mit 1582 Ringen.

Bei den A-Schülern gab es mit Lukas Mühlfriedel ebenfalls einen „Class-Switch“, war er doch im Vorjahr noch mit dem Compound angetreten. Mit dem Recurve kam er auf solide 421 Ringe (225, 196) kann aber mit dem nötigen Training sicher noch einiges zulegen. Am Ende reichte es für Platz drei hinter Dominik Kunert (SG Singen 04), 468 Ringe (236, 232), und Rolf Walter (BSC Konstanz), der 465 Ringe schaffte (237, 228). Die Neulinge Patrick Strobel und Lukas Peter erreichten 313 (131, 182) bzw. 212 (109, 103) Ringe und wurden fünfter und siebter. Als Team gewannen sie die Kreismeisterschaft bei den Schülern A mit 946 Ringen.

Nicht zufrieden mit seinem Start in der Jugendklasse war Niels Huber. 451 Ringe (217, 234) empfand er als einfach zu wenig. Am Ende blieb Platz zwei hinter Adrian Trost (SV Weiler Höri), der mit 456 Ringen (226, 230) knapp vor ihm blieb. Sobald allerdings der aktuelle Wachstumsschub abgeschlossen ist, dürfte es auch wieder etwas einfacher werden, die nötigen koordinativen Fähigkeiten anzupassen ... . Erst wenn das geschafft ist, sind die angestrebten Ringzahlen jenseits der 500 wieder in sicherer Reichweite. Valentin Kolandt erreichte in seinem ersten Jahr bei den Kreismeisterschaften ein gutes Endergebnis von 308 Ringen (131, 177). Vor allem der zweite Durchgang dürfte Motivation gewesen sein. Die Tendenz zeigt auch bei ihm deutlich nach oben.

Zu den B-Junioren gewechselt ist Mario Straub, der sich nach Vereinsmeisterschaften und dem Turnier in Meßkirch erneut verbessern konnte. Mit 375 Ringen (165, 210) ging es auch bei ihm in der zweiten Halbzeit deutlich nach oben. Damit wurde er zweiter hinter Frank Nietsch vom BSC Konstanz, der solide 512 Zähler (259, 253) ablieferte. Dritter wurde Kevin Strohner vom SSV Steißlingen.

Josef Straub konnte in der Altersklasse dieses Mal nicht ganz an seine bereits gezeigten Leistungen anknüpfen. Mit 424 Ringen (226, 198) wurde er am Ende dritter in der Tageswertung. Den Titel holte sich Siegfried Muzenhardt (SSV Widerhold Singen) mit 515 Ringen (265, 250) vor Peter Nietsch (BSC Konstanz), der glatte 500 Ringe holte (244, 256).

Klarer Sieger in der Seniorenklasse wurde Eberhard Mühlfriedel, der zwar sein starkes Ergebnis von der Vereinsmeisterschaft nicht ganz wiederholen konnte, aber dennoch jederzeit das Geschehen beherrschte. Mit 544 Ringen (275, 269) dominierte er die Konkurrenz und gewann sicher und souverän den Titel vor Karl-Heinz Weber vom BSC Konstanz, 501 Ringe (253, 248), und Werner Jöhle vom BSV Nordstern Radolfzell mit 421 Ringen (217, 204).

Mit insgesamt sechs Titeln, drei Silber- und vier Bronzemedaillen in den verschiedenen Recurve-Klassen kann sich die diesjährige Bilanz durchaus sehen lassen. Erfreulich ist auch, daß bei der großen Mehrheit „die Richtung“ stimmt. Mit Spannung wird nun der erste Wettkampftermin der Regionalliga erwartet, wo sich das SVL-Team erneut gegen starke Konkurrenz zu behaupten hat.

 

   

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